Montag, 27. Juni 2016

Symposium "Der Wiener Kreis" in Karlsruhe.



institution logoSymposium »Der Wiener Kreis – Aktualität in Wissenschaft und Kunst« (01.-02.07.2016)

Regina Hock
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe

Aus Anlass der Ausstellung »Der Wiener Kreis. Digitale Logik und wissenschaftliche Philosophie« am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe veranstalten das Institut Wiener Kreis der Universität Wien, das Institut für Philosophie und das Institut für Technikfolgenabschätzung (ITAS) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) sowie das ZKM vom 1. bis 2. Juli 2016 gemeinsam ein zweitägiges Symposium zur Wirkungskraft und Wirkungsgeschichte des Kreises von der kurzen Epoche seines Bestehens bis hin zur Gegenwart.

Die Impulse des Wiener Kreises (1924–1936) sind bis heute nicht nur in den modernen exakten Wissenschaften wie Physik, Mathematik, der Informatik sowie den Ingenieurwissenschaften allgegenwärtig, sondern haben weit darüberhinaus Disziplinen wie die Ökonomie, die Architektur, die Psychologie oder die Literatur bestimmt. Der Einfluss des Wiener Kreises reicht über die sozialen Fortschrittsbewegungen bis in die moderne Kunst.

Das Symposium behandelt folgende Themenschwerpunkte:

»Der Wiener Kreis – Retrospektive & Gegenwartsrelevanz«
»Der Einfluss des Wiener Kreises auf die modernen Natur- & Technikwissenschaften«
»Politische Philosophie, Ökonomie und Mathematik als Gegenstand des Wiener Kreises«
»Der Wiener Kreis als Inspiration für Kunst, Architektur, Medien und Ästhetik«

Arbeit und Wirken des Wiener Kreises

Der Wiener Kreis spielt in der Wissenschaftstheorie des 20. Jahrhunderts eine maßgebliche Rolle: Die Entwicklungen der Philosophie orientierten sich vielfach am Geschehen in Wien, Prag sowie Berlin und fanden von hier aus ihre Verbreitung. Die Themen des Wiener Kreises wurden rasch von führenden Köpfen und Intellektuellen in Europa und den USA aufgegriffen. Öffentlich zu wirken begann der Wiener Kreis 1924. Die Treffen fanden stets an Donnerstagen im Mathematischen Seminar der Universität Wien in der Wiener Boltzmanngasse statt. Die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im Land verbreiteten sich auch an der Universität Wien rasch: Durch antisemitische und rassistische Strömungen wurde es für den Wiener Kreis zunehmend schwieriger, öffentlich aufzutreten und zu arbeiten. 1934 starb der Mitbegründer Hans Hahn, im gleichen Jahr ging Otto Neurath ins Exil.

Endgültig endeten die Treffen mit der Ermordung des Gründers Moritz Schlick 1936. Der Philosoph wurde von einem seiner ehemaligen Studenten aus persönlicher und weltanschaulicher Gegnerschaft auf der Philosophenstiege der Universität Wien erschossen. Eine Erinnerungsplakette an der Stelle des Attentats erinnert heute an Schlick. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte der Wiener Kreis an seiner Entstehungsstätte für lange Zeit nicht wieder auf. Seine Ideen fanden jedoch weiter international Anklang. Somit wirkte der Wiener Kreis auch nach dem Krieg fort und prägte die Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Weitere Informationen:
http://zkm.de/pressemappe/2016/globale-symposium-der-wiener-kreis-aktualitaet-in...

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